Fragebogen Geburt (Sandra)

 Name (Nickname): Sandra

Alter: 31 (Alter Geburt 30)

Kinder: 1

Wo hast du geboren? Frauenklinik, Heidelberg

Warum?

Zum einen hat die Klinik generell einen guten Ruf und ich habe sie von einigen Mamas weiterempfohlen bekommen, zum anderen hat die Frauenklinik eine der besten (ich meine sogar DIE beste) Kinderstation Europas.

Hast du vorher bewusste Entscheidungen getroffen (wenn ja, welche) oder alles auf dich zukommen lassen?

Mein Kopf war voller Gedanken (Kaiserschnitt Ja/Nein? Welches KH? Eine Gute Hebamme finden, Vorbereitungskurse, Ja/Nein? , Stillen Ja/Nein?)

Am Anfang hatte ich mir total die Gedanken gemacht, was mein Umfeld dazu sagen wird, wenn ich ggf. eine natürliche Geburt aber vor allem das Stillen verneine.

Durch Zufall bin ich auf meine Hebamme gestoßen, ein Engel. Sie hatte mir alle Ängste genommen und mir klar gemacht, dass egal für was ich mich entscheide, es das richtige für mich und mein Kind ist, denn ICH gebäre und ICH ziehe das Kind groß und nicht die anderen. Sie machte mir klar, dass wenn ich unentspannt bin, das Kind es auch sein wird.

War das das Richtige für dich?

Rückblickend war jede Entscheidung, die ich in der Schwangerschaft getroffen hatte richtig.

Wie würdest du deine Geburt mit wenigen Worten beschreiben?

Ein Auf und Ab der Gefühle trifft es wohl am besten. Von Vorfreude über kräftezerrend bis hin zur vollkommener Glückseligkeit.

War sie so, wie du sie dir vorgestellt hast? Inwiefern ja, inwiefern nein?

Tatsächlich habe ich es mir im Nachhinein schlimmer vorgestellt. Ich habe ein ganz tolles Hebammenteam gehabt, das mir Mut machte und Zuspruch gaben. Aber vor allem hatte ich einen unglaublich tapferen Mann, der mir zu 100% zur Seite stand, ohne ihn hätte ich das nicht durchgestanden. Aber am schönsten war natürlich das unbeschreibliche Gefühl nach der ganzen Mühe endlich sein Kind auf dem Arm zu halten, ein Gefühl, das völlig neu für mich und unbeschreiblich schön war.

Welche Ängste/Sorgen gingen vorher mit dir um?

Ich hatte tatsächlich Angst zu reißen, oder dass ein Anyrisma platzen könnte (ich wusste von keinen, aber die kann man ja unwissend in sich tragen). Und einfach, dass es Komplikationen während der Geburt geben könnte und es meinem Kind dadurch schlecht geht.

Ein weiterer Störfaktor war der Gedanke, wie viele Menschen mich anfassen, vor –, während- und nach der Geburt. Ein für mich unangenehmes Gefühl.

Haben deine Ängste dich blockiert?

Ich war so mit den Wehen und der neuen Situation beschäftigt, dass ich alle Ängste/Bedenken vergessen hatte und es einfach hinter mich bringen wollte. Also nein, sie haben mich dann am Ende nicht blockiert.

Konntest du dich lockermachen? (Was hat dir geholfen?/Was hat dich gehemmt?)

Geholfen hatte mir auf jeden Fall mein Mann und die tollen Hebammen, die mich von Beginn bis Ende der Geburt begleitet haben.

Ein kleines bisschen habe ich mir auch selbst geholfen, ich wusste, es bringt jetzt nichts sich unzählige Gedanken zu machen, da muss ich jetzt durch und dann werde ich ENDLICH belohnt.

Natürlich auch ein bisschen das Lachgas, das mir die Schmerzen etwas nahmen 😉

Wie hast du dich vorbereitet?

Rein für das Gewissen habe ich zusammen mit meinem Mann einen Crashkurs (Vorbereitungskurs) im KH meiner Wahl gemacht, dort haben wir auch gleich eine Führung durch den Kreissaal bekommen. Vor der Geburt hatte ich dann auch noch 6 Wochen Akkupunktur (zur Linderung der Schmerzen und Verkürzung der Geburt, wenn man daran glaubt).

Und eben eine Hebamme meines Vertrauens, der ich all meine Ängste und Sorgen mitteilen kann ohne verurteilt zu werden.

Glaubst du, man hat einen Einfluss darauf, wie man Geburt erlebt?

Ich glaube schon. Tatsächlich würde ich auch empfehlen, sofern man mit dem Umfeld im Kreissaal zufrieden ist, sich voll und ganz in deren Hände zu legen. Einfach den Kopf ausschalten und ausnahmsweise das machen, was andere einem sagen.

Einigen Frauen hilft es vllt. auch, so viele Kurse und Massagen wie möglich zu machen und sich bestens vorbereitet zu fühlen. Mir hingegen wäre das zu viel gewesen, mein Motto war, je weniger ich weiss, desto weniger Angst habe ich.

Wie haben Frauen in deinem Umfeld über Geburt gesprochen als du klein warst? / Welche Assoziationen hast/hattest du dazu?

Tatsächlich habe ich dazu keinerlei Erinnerungen, ich kann mich nicht erinnern, dass vor mir ausführlich darüber gesprochen wurde. Die Babys waren dann da und man hat sie im KH besucht. Daher habe ich dazu kein Empfinden.

Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?

Anders machen nichts, ich bin nur reicher an Erfahrung und somit schneller mit meiner Auswahl (Hebamme, KH, …) und habe somit weniger Stress.

Was hättest du vorher gerne gewusst?

Mir hat gereicht was ich wusste 😉

Hast du dich während der Geburt respektvoll behandelt gefühlt?

Absolut!!!

Was würdest du dir von deinem Umfeld für die nächste Geburt anders wünschen (nahes Umfeld genauso wie Hebamme, Krankenhauspersonal, Doula, ...)?

Für die Geburt an sich nichts, ich würde am liebsten genau die Menschen wieder um mich rum haben. Aber nach der Geburt werde ich mein privates Umfeld um etwas mehr Ruhe bitten.

Bist du gerne Frau?

Na klar 😊, ich könnte auf die Periode verzichten und würde gerne mal problemlos im Wald pinkeln, aber sonst bin ich Glücklich eine Frau zu sein.

Was willst du anderen Frauen gern mit auf den Weg geben?

Sei einfach du selbst, höre auf DEINE innere Stimme und lass dich nicht von deinem Umfeld beeinflussen. Wenn du einen Rat brauchst, suche am besten einen externen unbeeinflussten Rat wie z.B. den einer Hebamme deines Vertrauens. Sie ist nicht voreingenommen und wird dir bestimmt gute Ratschläge geben können.

Ansonsten denkt daran, die Sorgen und Gedanken, die du mit dir rumträgst, spürt dein Kind auch. Je entspannter du bist, desto entspannter ist auch dein Kind.

Willst du noch was sagen?

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