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Es werden Posts vom Januar, 2021 angezeigt.

Fragebogen John - Persönlichkeitsstörung (narzisstisch, paranoid, schizoid)

  Name (Nickname): John Yossarian Alter: 61 Diagnose(n): Chronische Depression PSen: narzisstisch, paranoid, schizoid Magst du kurz was über deinen Werdegang (Erkrankung, Diagnose, Leben) erzählen? Angststörung mit Panikattacken ca. 1975-2005 Seit 1989 diverse stationäre und ambulante Therapien Was bist du für ein Mensch? Ich (er)lebe meine Diagnosen Was sind deine Leidenschaften? Ich sortiere die Welt Was ist deine Lebenseinstellung? Da ich drei Persönlichkeitsstörungen habe, empfinde ich mich zu ¼ normal. Und damit verstehe ich die Wünsche und Sehnsüchte des Narzissten, aber er setzt nicht die Regeln meines Handelns – genauso wie ich den Paranoiden verstehe – der auch nicht mein Handeln zu bestimmen hat. Diese beiden kann man mit entsprechender Einstellung und Erfahrung ziemlich klein halten. Aber der Schizoide prägt meine Fähigkeiten resp. Unfähigkeiten extrem und lässt mich selbst dann sehr einsam sein, wenn ich nicht allein bin. Und ich muss einsehen, dass

Diskriminierung & Sichtbarkeit

Es wird hier in diesem Blog viel um Diskriminierung gehen. Allerdings möchte ich dem Begriff eine größere Dimension geben als das im öffentlichen Diskurs zum Teil der Fall ist. Ich bin der Meinung, dass "sich als Opfer fühlen" und das zu benennen, nur ein Teil des Prozesses ist. Die Wut über die Ungerechtigkeit, aufzustehen, anzuprangern und zu beschuldigen, ist ein Teil des Prozesses, ein wichtiger, wie ich meine. Und er hat ja in den letzten Jahren auch viel Sichtbarkeit geschaffen, Menschen Mut gemacht und Dinge verändert. Aber der nächste Schritt, um sich zu befreien, muss notwendigerweise der sein, sich aus der Opferrolle herauszubewegen und Gesellschaft aktiv und eigenverantwortlich mitzugestalten. Dazu gehört auch, eigenes diskriminierendes Verhalten zu hinterfragen. Denn selbst eine lesbische schwarte Behinderte (um es mal mit Fanny van Dannens Worten zu sagen) kann sich als Akademikerin ohne psychische Erkrankungen diesen Menschengruppen gegenüber diskriminierend

Gedanken zu Freundschaft

Als ich etwa 18 war, hatte ich folgendes Zitat an meinem Schrank hängen: "Kein Mensch ist dein Feind. Kein Mensch ist dein Freund. Jeder Mensch ist dein Lehrer." Manchmal denke ich mir, dass man, wenn man das wirklich verinnerlicht hat, um einiges besser fährt im Leben. Aber natürlich sehnen wir uns alle nach einem angenehmen Miteinander. Viele von uns vielleicht außerdem nach Verständnis und danach, aufgefangen zu werden. Was eines der Probleme sein könnte. Denn viele von uns suchen nach Verständnis und Halt an Punkten, wo wir ihn uns selbst nicht geben können. Ständig nach Bestätigung im Außen zu suchen, ist anstrengend. Und auch Halt: Eine Freundin kann zuhören, trösten, in den Arm nehmen, ihre Gedanken äußern. Aber im Endeffekt muss man den Prozess, in dem man steckt, selbst gehen, wo auch immer er einen hinführt. Neulich hatte ich den Gedanken, dass diese ganzen modernen Serien nicht unbedingt ein realistisches Bild von Freundschaft vermitteln, vielleicht nicht einmal ei

Toleranz in der Kommunikation (oder: Warum Diskussionen auf Facebook ständig eskalieren.)

  Diskussionen auf Facebook. Warum eskalieren sie eigentlich ständig? Wenn man genau darüber nachdenkt, ist es eigentlich klar. Zunächst einmal tummeln sich auf Facebook Menschen aus allen Regionen Deutschlands. Das heißt, man hat einen Riesenhaufen an Mentalitäten. Mir ist schon oft aufgefallen, dass die Schmerzgrenze, was Derbheit betrifft, total verschieden ist. Was für den einen eine ganz normale sachliche Aussage ist, ist für den nächsten höchstbeleidigend. Dazu kommt, dass ja auch Menschen aus Österreich und der Schweiz auf Facebook sind und die haben ja zum Teil zusätzlich zu dem Mentalitätsthema auch noch andere Gesetze etc. Das heißt, es kann auch sein, dass man in manchen Bereichen einfach vollkommen aneinander vorbeiredet, einfach weil man das nicht auf'm Schirm hat. Zusätzlich zu den verschiedenen Mentalitäten (und das ist echt nicht zu unterschätzen!) kommt, dass es auf Facebook passieren kann, dass das Mädel, das seit Jahren beim schwarzen Block mitläuft mit dem

Antisemitismus und Corona

  Ich habe gerade nen Artikel gelesen, der suggeriert, dass alle Menschen, die das mit Corona für überzogen und schwachsinnig halten, Antisemiten sind und bin gerade enorm wütend. Ich habe lange überlegt, ob es klug ist, in meinem schönen, tollen Blog, in dem ich über Schwangerschaft, Geburt und vielfältige spirituelle und ganz geschmeidig über gesellschaftskritische Themen schreiben will, klar Position zu beziehen. Ob ich es wirklich riskieren will, meinen Blog zu verschmutzen und als Rassistin und sonstwas beleidigt zu werden, weil ich eine fundierte (!) andere Meinung habe. Aber das nimmt inzwischen Ausmaße an... wo sich mir die Frage nicht mehr stellt. Es ist zu einer Notwendigkeit geworden. Ich will hier jetzt keine künstliche Dramatik aufbauen, aber längst spielt sich Drama ab. In verschiedenen Köpfen verschiedene Dramen. Die einen haben Angst vor diesem Virus, die anderen vor einer Diktatur. Alle sind fassungslos. Die einen über die Maßnahmen, die anderen über das Unve

Fragebogen Jacqueline - Persönlichkeitsstörung (narzisstische)

  Name (Nickname): Jacqueline  Alter: 36 Diagnose(n): ADHS, NPS, PTBS, Autismus Züge Magst du kurz was über deinen Werdegang (Erkrankung, Diagnose, Leben) erzählen? Kurz ist echt schwierig zu gestalten. Meine Mutter ist borderlinerin und war stark alkoholkrank, ständig wechselnde Männer etc. Meine jüngste Schwester ist gestorben als ich 4 war. Bzgl. Verwahrlosung. Mit 6 Jahren Kinderpsychologe. Mit 7 zu Pflegeltern auch meine 2 jüngste Schwester, aber getrennt voneinander. Danach irgendwann Tagesmutter, danach Tagesgruppe. Psychiatrie, wieder Psychiatrie, dann auf der Straße, danach wieder in einer Einrichtung so wie Psychiatrie. Mit 19 kam dann 4 Jahre und 8 Monate Gefängnis. Nach dem Gefängnis kamen dann noch paar versuche bzgl. Arbeit. Aber nie länger als ein Monat irgendwo gewesen. 2011 kam ich durch einen Arbeitskollegen in einem betrieb an Cannabis. Er gab mir das. Und ja seitdem her konnte ich dann arbeiten und ein normales leben aufbauen, wie große Wohnung un

Selbstbestimmte Geburt - ein Thema des Blogs

 Mich beschäftigen allerlei Themen zum Leben in dieser Gesellschaft. Schon früh habe ich gemerkt, dass meine Bedürfnisse ganz anders sind als die Angebote, die es auf den ersten Blick in unserer Gesellschaft gibt. Deshalb habe ich mich in meinem Leben immer wieder auf die Suche nach Alternativen begeben und diese auch immer wieder gefunden. Jedes Mal war ich dankbar darüber, Menschen und Lebensweisen zu entdecken, die mich inspirierten, mein Herz öffneten, mich glücklich machten und mir die Möglichkeit gaben das, was ich bisher kannte, meine Grundannahmen, noch weiter zu hinterfragen. Es hat sich immer ein bissche angefühlt wie "Ankommen", "nach Hause kommen". So habe ich beschlossen, dass auch ich eine Plattform bieten will, Menschen zu unterstützen, näher zu sich selbst zu kommen. Wo genau mich dieser Weg hinführen wird, weiß ich noch nicht. Auch nicht, welche Themen mir beim Schreiben dieses Blogs noch begegnen werden, mit denen ich vielleicht gar nicht rechne. W

Gedanken zu "links" und "rechts"

  Die Einteilung in "links" und "rechts" ist mir zu eng. In erster Linie sind wir doch Menschen. Sicher, in Anbetracht des dritten Reiches scheint eine Abgrenzung notwendig. Aber waren es damals nur die Linken, die sich widersetzt haben? Die politische Mitte ist durch die Hufeisentheorie konstruiert. Aber auch links und rechts bewegen sich in ihrem Denken innerhalb dieses Systems. Mir ist der Begriff "Humanist" lieber. Noch lieber ist mir eine grundlegende Differenzierung, die die Individualität aller Menschen berücksichtigt. Denn für "Rassismus", "Sexismus" und "Homophobie" haben wir Begriffe, aber ein Linker ist noch lange kein Feminist und er ist auch noch lange nicht gefeit davor, rassistische Ressentiments in sich zu tragen oder andere anderweitig zu unterdrücken, so sehr sich manche vielleicht auch bemühen. Nun kann er außerdem Alte diskriminieren, Nicht-Akademiker, und sich des Speziesismus schuldig machen.